Test: Smart Ring Oura Ring 4

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Was ist der Oura Ring 4 und was macht ihn auf den ersten Blick interessant?

Die Oura Ring Smart Rings gehören zu den bekanntesten Produkten auf dem Markt. Die vierte Generation wurde in sechs Farben und Größen von 4 bis 15 eingeführt. Obwohl alle Designs aus denselben Materialien bestehen, unterscheiden sich die verschiedenen Farben im Preis. Der goldene Ring ist am teuersten, während die silbernen und schwarzen Modelle am günstigsten sind.

Sowohl die Außenseite als auch die Innenseite bestehen aus Titan, was einen der größten Unterschiede zur Konkurrenz sowie zur vorherigen Generation mit einer Epoxid-Innenschicht darstellt. Dadurch wirkt der Ring mehr wie ein Schmuckstück und bietet ein besseres Verhältnis zwischen Gewicht und Festigkeit. Für mich persönlich war das Tragen etwas bequemer und natürlicher im Vergleich zum Ultrahuman Ring Air oder dem Amazfit Helio Ring mit Epoxy auf der Innenseite.

Geringfügige Änderungen zwischen den Generationen

Wenn Sie bereits den Oura Ring 3 verwendet haben, werden Sie bei den Spezifikationen der vierten Generation keine großen Überraschungen erleben. Der Oura Ring 4 zeichnet sich in erster Linie durch ein geringeres Gewicht aus, das jedoch in der Praxis kaum spürbar ist. Ein echter Vorteil ist allerdings die längere Akkulaufzeit.

Parameter	Oura Ring 4	Oura Ring 3
Werkstoff	Titan (innen und außen)	Titan (außen), Epoxid (innen)
Breite	7,9 mm	7,9 mm
Gewicht (nach Durchmesser)	3,3–5,2 g	4–6 g
Konnektivität	Bluetooth Low Energy	Bluetooth Low Energy
Lebensdauer der Batterie	Bis zu 8 Tage	Bis zu 7 Tage
Wasserdicht	10 ATM	10 ATM

Wenn Sie mehr über die technischen Daten der Ringe erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel über die Auswahl eines intelligenten Rings oder sehen Sie sich unsere Testberichte zu bestimmten Produkten an.

Den Unterschied zwischen den Generationen werden Sie auf den ersten Blick erkennen. Bei der dritten Generation waren die Sensoren in erhabenen Epoxid-Vorsprüngen versiegelt. Diese Konstruktion sollte den Kontakt mit der Haut verbessern, den Ring fester am Finger halten und sicherstellen, dass der Träger weiß, ob er ihn korrekt trägt (Sensoren nach unten).

Eine ähnliche Lösung habe ich beim Ultrahuman Ring Air entdeckt, dessen Innenumfang mit einer flachen Oberfläche versehen ist. Diese soll sich auf der Unterseite des Fingers befinden.

Der Oura Ring der vierten Generation besitzt eine Titan-Innenfläche ohne Vorsprünge. Der Hauptindikator für die richtige Position ist die Führungsrille auf der Außenseite. In meinen Tests hatte ich mit diesem Design keine Probleme. Bei normalen Tätigkeiten, solange meine Hände trocken waren, hielt der Ring sicher. Das einzige Mal, dass er sich drehte, war beim Händewaschen, Geschirrspülen oder anderen Tätigkeiten mit nassen Händen. Der Vorteil der neuen Form liegt in einem deutlich höheren Tragekomfort. Während des Tests habe ich den Ring praktisch nicht wahrgenommen.

Smart Sensing macht die Sensoren noch genauer

Die vierte Generation des Oura-Rings verfügt über eine im Wesentlichen glatte Innenfläche. Die Palette der Sensoren ist identisch mit der der dritten Generation und umfasst die folgenden:

• Grüne LED – Herzfrequenz und Schlafatemfrequenz,
• Rote Diode – Sauerstoffsättigung des Blutes,
• Thermometer,
• Beschleunigungsmesser.

Obwohl die Sensoren nicht in Epoxy-Vorsprüngen untergebracht sind, bieten sie eine höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Messung. Dies ist der Smart Sensing-Funktion zu verdanken. Sie analysiert kontinuierlich die Signalqualität der Sensoren und priorisiert denjenigen mit der höchsten Qualität. Selbst wenn der Ring während des Gebrauchs leicht an der Hand gedreht wird, bleibt die Messgenauigkeit dank dieser Funktion unbeeinträchtigt.

Bestimmen Sie Ihre Ringgröße mit dem im Preis enthaltenen Größenbestimmungsset

Falls Sie Ihre Ringgröße nicht kennen, können Sie beim Kauf die Option wählen, ein Größenbestimmungsset zu erhalten. Dieses Set enthält Kunststoffmodelle von Ringen in allen verfügbaren Größen. Das Set wird Ihnen vor dem eigentlichen Ring zugeschickt. Tragen Sie das Modell Ihrer Wahl mindestens einen ganzen Tag lang, um den Tragekomfort unter normalen Alltagsbedingungen zu testen. Sobald Sie die ideale Größe gefunden haben, geben Sie diese Information ein und schließen Ihre Bestellung ab. Das Größenbestimmungsset bleibt in Ihrem Besitz und kann später innerhalb der Familie oder im Freundeskreis weiterverwendet werden.

Das Set und der Ring selbst wurden innerhalb weniger Tage direkt von der Website des Herstellers geliefert. Derzeit ist der Ring ausschließlich über diesen Kanal erhältlich, da kein anderer Händler ihn im Sortiment führt.

Aktivieren Sie den Ring und das Abonnement, das Sie nicht verpassen wollen

Der Oura Ring 4 verfügt über keine physischen Bedienelemente. Daher erfolgt das erste Einschalten durch das Platzieren auf dem Ladegerät. Um den Ring nutzen zu können, benötigen Sie die Oura-App, die sowohl auf Google Play als auch im App Store verfügbar ist. Der Ring ist mit Android- und iOS-Geräten kompatibel.

Oura-Konto und regelmäßige Zahlungen

Wenn Sie bereits ein Konto erstellt haben, müssen Sie sich vor dem Pairing dort anmelden. Andernfalls müssen Sie ein Konto erstellen und Ihre Rechnungsdaten eingeben. Zum Zeitpunkt des Tests ist der erste Monat kostenlos, ab dem zweiten Monat fallen Kosten an. Der Plan kann entweder monatlich oder jährlich abgerechnet werden.

Sie können den Ring auch ohne Abonnement nutzen und erhalten dabei lediglich grundlegende Informationen zu Ihrem Gesundheitszustand, eine Batterieanzeige sowie Zugriff auf Ihre Kontoinformationen und Einstellungen in der App. Erweiterte und personalisierte Statistiken oder Trends sind jedoch nicht verfügbar.

Was möchten Sie an sich selbst verbessern?

Nachdem Sie ein Konto erstellt oder sich angemeldet und Ihre persönlichen Daten eingegeben haben (Geburtsdatum, Gewicht, Größe usw.), fragt die App Sie, in welchen Bereichen Sie sich verbessern möchten, wie Sie Ihren Schlaf empfinden und was ihn Ihrer Meinung nach am meisten beeinflusst. Sie können aus Bereichen wie Produktivität, sportliche Leistung, Konzentration, Stressbewältigung oder Kreativität und Lernfähigkeit wählen. Basierend auf diesem Schwerpunkt erhalten Sie Empfehlungen, die Ihnen in diesem Bereich helfen.

Mein Ziel war es, die Konzentration zu verbessern. Deshalb erhielt ich beispielsweise die Empfehlung: „Pausen helfen Ihnen, sich zu konzentrieren, denn niemand kann den ganzen Tag mit maximaler Leistung arbeiten.“ Diese Empfehlung basierte darauf, dass meine Herzfrequenzvariabilität im Laufe des Tages niedriger war (ein Indikator für eine höhere Stressbelastung) und ich meine Ruheherzfrequenz nicht erreichte (ein Indikator für Ruhe und weniger Stress).

Der Ring und die App werden Sie mit ihren Möglichkeiten verblüffen

Die Funktionen, die der Ring in Kombination mit der App bietet, lassen sich in drei Kategorien unterteilen. Die erste Kategorie umfasst die Funktionen für den aktuellen Status (Today, Vitals): Bereitschaft, Schlaf, Aktivität, Herzfrequenz und Stress. Diese Werte basieren entweder auf Ihrem Verhalten am Vortag oder werden dynamisch anhand der Aktivitäten des aktuellen Tages ermittelt.

Die zweite Kategorie umfasst langfristige Messwerte (My Health), die über mehrere Wochen oder Monate hinweg kalibriert werden – hierzu gehören Belastbarkeit, Herzgesundheit und Schlafgesundheit. Schließlich gibt es noch Funktionen, die die Nutzung erleichtern oder es Ihnen ermöglichen, Ihre Daten mit Angehörigen zu teilen (Rest Mode, Trends oder Circuits).

Bereitschaft (Readiness) zur Leistung

Der Readiness-Wert zeigt Ihre Fähigkeit, auf einem hohen Niveau zu arbeiten. Höhere Werte deuten darauf hin, dass Sie beispielsweise für ein anspruchsvolles Training bereit sind. Bei niedrigeren Werten sollten Sie sich hingegen eher ausruhen. Die Werte reichen von 0 bis 100. Ein Wert über 85 signalisiert eine optimale Erholung, während bei Werten unter 60 Vorsicht geboten ist und mehr Ruhe eingeplant werden sollte.

Der Wert ändert sich im Laufe des Tages dynamisch in Abhängigkeit von Ihren Aktivitäten. Wenn Sie intensiver beschäftigt sind, sinkt die Bereitschaft. Nehmen Sie sich hingegen Zeit zum Meditieren, für ein Nickerchen oder andere Ruhephasen, können die Werte steigen. Faktoren wie Temperatur, Ruheherzfrequenz, Schlafregelmäßigkeit und andere Messwerte beeinflussen den Endwert.

Während meiner Tests mit dem Ring in einer anstrengenderen Phase schwankte der Bereitschaftswert zwischen 64 und 88. Laut Analyse war meine Ruheherzfrequenz zu hoch, meine Schlafqualität unzureichend, und ich verlor häufig Punkte aufgrund der Aktivitäten des Vortages. Mal war ich zu wenig aktiv, mal zu aktiv, ohne mir ausreichend Ruhe zu gönnen. Der tatsächliche Bereitschaftswert entsprach fast immer meinem persönlichen Empfinden. Ich hatte das Gefühl, funktionsfähig zu sein, war jedoch nicht maximal motiviert, die geplanten Aktivitäten umzusetzen.

Der Schlaf und seine detaillierte Analyse

Der Hersteller Oura legt großen Wert auf den Schlaf. Dessen Qualität beeinflusst nahezu alle von der App angebotenen Metriken. Der Ring erfasst folgende Daten:

• im Bett verbrachte Zeit,
• die Gesamtschlafzeit,
• Schlafeffizienz (der Anteil der im Bett verbrachten Zeit, die tatsächlich schlafend verbracht wird),
• Zeit zum Einschlafen und Zeit zum Aufwachen,
• Schlaf-Score (0-100),
• Erholsamkeit (basierend auf nächtlichem Aufwachen, Bewegungen oder Nickerchen am Tag),
• Dauer und Anteil der Schlafstadien,
• Schlaftaktung (zu welcher Zeit in der Nacht Sie schlafen),
• Schlaflatenz (wie lange Sie benötigen, um nach dem Hinlegen einzuschlafen – eine Zeit unter 5 Minuten deutet auf übermäßige Müdigkeit hin).

In meinem Fall wird die Schlafeffizienz laut der App als gut eingestuft, allerdings sollte ich einen längeren Schlaf in Betracht ziehen. Neben dem breiten Spektrum an Messwerten und der klaren Darstellung schätze ich besonders die Art und Weise, wie die App Feedback gibt. Bei Smartwatches, deren Metriken weniger umfangreich sind, erfährt man oft nur, dass der Schlaf kurz und von schlechter Qualität ist. Hochwertigere Uhren geben hingegen maximal Empfehlungen, wie man das Problem angehen könnte. Der Oura Ring 4 ist in dieser Hinsicht deutlich überlegen.

Die Oura Ring 4 App hat meine Situation nicht als rein negativ dargestellt. Zwar wurden "rote" Zahlen aufgeführt, aber sie hat gleichzeitig hervorgehoben, was an meinem Schlaf positiv war. In Situationen, in denen es beispielsweise nicht möglich ist, den Schlaf zu verlängern, wird man nicht von der Angst vor schlechterer Schlafqualität überwältigt. Im Gegenteil: Die Psychosomatik kann hier eine Rolle spielen, und einige positive Werte können dazu beitragen, sich besser zu fühlen.

Ich betrachte meine Bedingungen nicht als ideal oder repräsentativ für den durchschnittlichen Benutzer. Mehrere Studien sind sich einig, dass Erwachsene 7 oder mehr Stunden Schlaf pro Tag benötigen. Neben der Schlafdauer spielen auch die anderen oben genannten Parameter eine wichtige Rolle. Um eine ideale Schlafqualität und die Förderung der Gesundheit zu erreichen, sollten all diese Faktoren in "guten" Werten liegen.

Aktivität – Verbrannte Kalorien und automatisches Aktivitätsprotokoll

Die Qualität unserer Gesundheit hängt maßgeblich davon ab, wie aktiv wir im Alltag sind. Eine sitzende Tätigkeit sollte durch mehr Bewegung in der Freizeit und nach der Arbeit ausgeglichen werden. Auf Phasen körperlicher Aktivität sollte stets eine ausreichend lange Ruhe- und Erholungszeit folgen.

Sie sollten Ihr tägliches Ziel an Kalorien, die Sie durch Aktivität verbrennen, erreichen. Dieses ist standardmäßig auf 300 Kalorien festgelegt. Wenn Sie diesen Wert überschreiten, überprüft die App, ob dies für Sie zu anstrengend ist, und schlägt gegebenenfalls eine Erhöhung vor. Zusätzlich werden die insgesamt verbrannten Kalorien, die Schritte und die zurückgelegte Entfernung aufgezeichnet. Die App bietet zudem eine Aktivitätsbewertung, die auf den folgenden Faktoren basiert:

• Zeiten ohne Aktivität (Stehen, Sitzen usw.),
• Bewegung pro Stunde,
• Häufigkeit der Trainingseinheiten,
• Umfang und Intensität des Trainings,
• Erholungsphasen,
• Verhältnis von Aktivitäten mit niedriger, mittlerer und hoher Intensität.

Die Aufzeichnung der Aktivitäten erfolgt automatisch, kann aber auch manuell gestartet werden

Wenn Sie den Ring ständig tragen, zeichnet er automatisch Aktivitäten auf, die Ruhephasen oder Inaktivität unterbrechen. Beispiele hierfür sind einige Minuten Gehen, Sport treiben oder ein Nickerchen machen. Sobald die Aktivität aufgezeichnet wurde, finden Sie in der App eine Analyse, die zuerst bestätigt werden muss. Sie können die Zeit, Art und Intensität der Aktivität überprüfen. Falls die Daten nicht übereinstimmen, haben Sie die Möglichkeit, diese zu bearbeiten.

Während meines Tests hat der Ring alle meine Aktivitäten erfasst. Gelegentlich musste ich die Dauer anpassen oder die Art der Aktivität hinzufügen. In etwa 50 % der Fälle wurde die Aktivität korrekt und ohne Anpassungen aufgezeichnet. Falls Sie die Aktivitäten bis zum Ende des Tages nicht bestätigen können, gehen die unbestätigten Aufzeichnungen nicht verloren. Am nächsten Tag erinnert Sie die App daran, diese zu bestätigen, was sich in den endgültigen Messwerten widerspiegelt.

Für eine möglichst präzise Aufzeichnung der Aktivitätsdauer können Sie den manuellen Start und das manuelle Ende der Aktivität nutzen. So können Sie sportliche Aktivitäten oder sogenannte Unguided Sessions überwachen. Letztere eignen sich, um Nickerchen, Meditation oder andere Erholungsaktivitäten aufzuzeichnen.

Die Auswahl der unterstützten Sportarten ist bei der manuellen Aufzeichnung auf die beliebtesten beschränkt sowie auf einige andere Aktivitäten, die das physische Design des Rings nicht beeinträchtigen (z. B. Kraftdreikampf). Bei der manuellen Eingabe anderer Aktivitätsarten ist die Liste umfangreicher, jedoch sind die Messwerte hier lediglich auf Zeit und Intensität begrenzt.

Sportliche Aktivitäten werden vom Ring nur sehr rudimentär aufgezeichnet. Es werden die Dauer, die Anzahl der verbrannten Kalorien, eine Herzfrequenzgrafik, der Durchschnittswert der Herzfrequenz und die Herzfrequenzzonen erfasst. Wenn Sie Ihr Handy während des Sports nutzen, wird die Analyse um Distanz, Tempo und eine Karte ergänzt. Darüber hinaus gibt die Aufzeichnung Einblicke in das Verhältnis von kardiovaskulären und metabolischen Vorteilen der Aktivitäten. In der Praxis sind Smartwatches jedoch besser geeignet, um sportliche Aktivitäten zu erfassen, da sie eine größere Anzahl an für das Training relevanten Metriken bieten.

Herzfrequenz und Stress

Anhand Ihrer Herzfrequenz ermittelt die App, wie Ihr Tag verläuft und wie viel Zeit Sie gestresst sind, Sport treiben, sich erholen oder schlafen. In meinem Fall entsprachen die Messwerte bzw. Zeiten fast perfekt meinem Tagesverlauf. In der Abbildung unten sehen Sie eine Aufzeichnung eines meiner Tage.

Nachdem ich ausgeschlafen hatte (blau), begann ich mit meiner schnellen Morgenroutine (rot). Anschließend schwang ich mich auf mein Fahrrad und fuhr zum Training (orange). Während des Trainings war ich Stress ausgesetzt und musste mit Fremden interagieren (rot). Danach fuhr ich mit dem Fahrrad nach Hause (orange). Nach einem herzhaften Mittagessen (rot) verbrachte ich einige Stunden am Computer (grau).

Später fuhr ich erneut mit dem Fahrrad (orange) zu einer Podiumsdiskussion, was zusätzlichen Stress verursachte (rot). Nach der Diskussion fuhr ich wieder mit dem Fahrrad, jedoch wurde diese Aktivität vom Ring nicht registriert. Gegen 22 Uhr ging ich joggen, was als Stress bewertet wurde (rot).

Die Stressbelastung hat auch eine eigene Registerkarte, auf der die Entwicklung über den Tag hinweg grafisch dargestellt wird. Sie können nachvollziehen, wie viel Zeit Sie unter Stress standen und wie viel Zeit Sie zur Erholung benötigt haben.

Langfristige Gesundheitsanalyse

Die Erhaltung und Förderung der Gesundheit ist ein Langstreckenlauf. Deshalb nutzt die App Daten aus dem Ring, um langfristige Indikatoren zu ermitteln. Der erste davon ist die Resilienz, die in diesem Zusammenhang als die Fähigkeit, Stress zu widerstehen, definiert wird. In die Berechnung dieser Kennzahl fließt das Gleichgewicht zwischen Ihrer langfristigen Belastung und Erholung ein.

Eine weitere wichtige langfristige Messgröße ist die Herzgesundheit, die sich aus dem kardiovaskulären Alter und der Herzkapazität zusammensetzt. Ein kardiovaskuläres Alter, das niedriger ist als Ihr biologisches Alter, gilt als optimal. Dies lässt sich durch regelmäßige Bewegung, einen gesunden Lebensstil, ausreichend Ruhe und andere Faktoren erreichen. Die kardiale Kapazität basiert auf Ihrer VO2 max, also der maximalen Sauerstoffmenge, die Ihr Körper pro Minute verbrauchen kann. Je höher dieser Wert, desto besser ist Ihre Herzkapazität.

Auch die langfristige Schlafanalyse zählt zu den erfassten Messwerten. Die App legt besonderen Fokus auf die Regelmäßigkeit Ihres Schlafs, die idealerweise konstant sein sollte, sowie auf Ihren Chronotyp. Dieser zeigt an, wie Ihr idealer zirkadianer Rhythmus aussieht. Der Chronotyp bestimmt, wann Ihr Körper Schlaf und wann Aktivität erwartet (z. B. Nachteule, Morgenmensch und andere).

Unter den Funktionen, die die Nutzung erleichtern, sind die Trends besonders hervorzuheben. Diese umfassen Diagramme, die den langfristigen Verlauf aller gemessenen oder berechneten Werte anzeigen. Zusätzlich gibt es die Funktion Circles, mit der Sie Analysen mit anderen Nutzern teilen können, sowie den Ruhemodus, der für Phasen von Krankheit, Verletzung oder Jetlag entwickelt wurde. Dieser passt Ihre Tagesziele so an, dass Sie sich maximale Ruhe gönnen können.

Die Oura-App: Benutzerfreundlich und intuitiv

Der Titel soll nicht suggerieren, dass die App simpel oder eingeschränkt ist. Vielmehr geht es darum, wie übersichtlich und gut strukturiert sie gestaltet ist. Die meisten Nutzer werden den drei Hauptregisterkarten folgen:

• Heute – eine Übersicht der Tageswerte mit einer Zeitleiste für Aktivitäten und personalisierte Empfehlungen,
• Vitalwerte – eine Zusammenfassung der wichtigsten Gesundheitsdaten,
• Meine Gesundheit – eine langfristige Analyse Ihrer Belastbarkeit, Herzgesundheit und Schlafqualität.

Zusätzlich zu diesen Registerkarten bietet die App ein Seitenmenü, das Zugriff auf Einstellungen, den Ring und die App selbst, die Registerkarte „Trends“ für detaillierte Messwerte sowie eine Meditationsauswahl ermöglicht.

Im Seitenmenü können Sie auch die Registerkarte „Experimente“ ausprobieren. Hier finden Sie verschiedene Herausforderungen, wie beispielsweise zwei Wochen lang keinen Kaffee sechs Stunden vor dem Schlafengehen zu trinken. Nach Abschluss eines Experiments erhalten Sie einen Vergleich der Ergebnisse vor und nach der Challenge. So können Sie besser nachvollziehen, wie sich unterschiedliche Gewohnheiten auf Ihre Gesundheit auswirken.

Die App überzeugt nicht nur durch ihr Design. Besonders gefällt mir, dass sie nicht überladen oder grell wirkt, sondern vielmehr elegant und aufgeräumt erscheint. Direkt nach dem Start wird der Nutzer nicht mit einer Vielzahl an Daten und Empfehlungen überschüttet.

Im Vergleich zur Ultrahuman-App punktet die Oura-App deutlich. Bei der Ultrahuman-App müssen Nutzer genau wissen, wonach sie suchen, um sich zurechtzufinden. Die Oura-App hingegen empfinde ich als sehr intuitiv. Auf Wunsch kann sie umfangreiche und detaillierte Informationen bereitstellen.

Darüber hinaus wirkt die Oura-App auf mich wesentlich ausgereifter als Ultrahuman. Das ist jedoch verständlich, wenn man bedenkt, dass der Oura-Ring der vierten Generation bereits etabliert ist.

Ein kleiner TIPP zum Schluss:

Ich gehöre zu denjenigen, die gerne eine leere Benachrichtigungsleiste auf ihrem Smartphone haben. Deshalb habe ich die Benachrichtigungen in den Grundeinstellungen der Oura-App deaktiviert. Regelmäßig habe ich die Metriken und Empfehlungen überprüft, dabei jedoch den Ladestand übersehen. Eines Tages stellte ich fest, dass der Ring bereits seit 16 Stunden entladen war. Dadurch habe ich Daten vom Nachmittag, von der Nacht und einem Teil des Vormittags verloren.

Mein Rat: Lassen Sie die Benachrichtigungen aktiviert, wählen Sie jedoch nur die Optionen aus, die für Sie wirklich relevant sind. In der App können Sie individuell einstellen, welche Benachrichtigungen Sie erhalten möchten – beispielsweise eine Warnung bei niedrigem Akkustand.

Die Akkulaufzeit hat sich über die Generationen hinweg verbessert

Die Akkulaufzeit pro Ladung hängt von zahlreichen Variablen ab. Während die vorherige Generation eine maximale Akkulaufzeit von 7 Tagen bot, soll der Oura Ring 4 bis zu 8 Tage ohne Aufladung auskommen. Ich habe den Ring ungefähr alle sechs Tage aufgeladen. Täglich habe ich 30 Minuten Sport getrieben, meine Tage waren recht ausgefüllt, und ich habe den Ring kaum vom Finger genommen. Hätte ich den Ring in ruhigeren Zeiten getestet, wäre vermutlich die vom Hersteller angegebene Akkulaufzeit erreichbar gewesen.

Der Ring wird mit dem neuen Ladegerät aufgeladen

Die vierte Generation verfügt über ein neues Ladegerät aus gebürstetem Aluminium mit quadratischer Form und abgerundeten Ecken. Im Vergleich zum runden Kunststoff-Ladegerät des Oura Ring 3 wirkt es deutlich hochwertiger. Der Ring lässt sich innerhalb einer Stunde von 0 auf 100 % aufladen, wobei der Ladestand bereits in den ersten 15 Minuten um 50 % steigt. Dadurch ist es besonders praktisch, den Ring während der morgendlichen Routine oder unter der Dusche aufzuladen.

Fazit – für wen ist der Oura Ring 4 geeignet?

Der Oura Ring 4 ist vor allem für diejenigen zu empfehlen, die noch nie einen Smart Ring genutzt haben und ein zuverlässiges Gerät ohne Kompromisse suchen. Die Qualität der Daten und die intuitive Art der Analyseaufbereitung werden sowohl von erfahrenen Nutzern als auch von Anfängern, die erst mit Metriken vertraut werden, geschätzt. Die Oura-App überzeugt durch ihre klare und benutzerfreundliche Gestaltung, die wie ein ausgereiftes Produkt wirkt und gerne genutzt wird.

Für Nutzer der dritten Generation, die ein Upgrade in Betracht ziehen, könnte der Nutzen jedoch begrenzt sein. Der Wechsel zur neuesten Generation bringt vor allem Verbesserungen in der Akkulaufzeit und im Design des Rings mit sich. Falls die Sensorgenauigkeit für Sie kein Problem darstellt und die Akkulaufzeit Ihres aktuellen Rings weiterhin zufriedenstellend ist, könnte der Kauf des Oura Ring 4 eine überflüssige Investition sein. Ein weiterer, für viele entscheidender Faktor ist der relativ hohe Preis des Rings sowie das erforderliche Abonnement, um alle Funktionen nutzen zu können.

Benutzerhandbuch für den Oura Ring 4