Test: Google Pixel Watch 3 Smartwatch
Die Google Pixel Watch 3 bleibt dem bewährten Design treu und bringt einige willkommene Neuerungen mit sich. Die dritte Generation überzeugt mit zwei Gehäusegrößen, erstklassiger Herzfrequenzmessung, einem hervorragend ablesbaren Display und einer verbesserten Akkulaufzeit. Das Betriebssystem Wear OS 5.0 bietet zudem ein interessantes Spektrum nicht nur an Lifestyle-, sondern auch an Sportfunktionen.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Ja, die Smartwatch ist mit einem NFC-Chip ausgestattet und nutzt Google Pay für Zahlungen.
Die dritte Generation ist in zwei Gehäusegrößen erhältlich, verfügt über ein energieeffizienteres LTPO AMOLED-Display mit einer maximalen Helligkeit von bis zu 2000 Nits (1000 Nits bei der Pixel Watch 2). Eine weitere Verbesserung ist die präzisere Herzfrequenzmessung.
Ja, besonders für Läufer, denen sie ein breites Spektrum an Metriken, Funktionen und Möglichkeiten bietet. Verfügbar sind grundlegende und fortgeschrittene Metriken, Bereitschaftsbewertung sowie die Erstellung eigener Trainingseinheiten.
Ja, die Smartwatch ist mit Mikrofon und Lautsprecher ausgestattet und unterstützt nativ die Spiegelung von Anrufen über Bluetooth. Wenn Sie sich für die LTE-Version entscheiden, können Sie dank eSIM-Kompatibilität auch außerhalb der Reichweite Ihres Telefons telefonieren.
Nein, die Google Pixel Watch 3 ist nur mit Android-Telefonen ab Version 10.0 kompatibel.
Ja und nein. Um Zugang zu allen Funktionen zu erhalten, ist ein Fitbit Premium-Abonnement tatsächlich notwendig. Zusätzliche Funktionen sind z.B. fortgeschrittene Lauftrainings, Schlafprofile, Entspannungstools sowie erweitertes Stress-Tracking und Achtsamkeitsübungen. Die Smartwatch kann natürlich auch ohne Abonnement genutzt werden, allerdings ohne Zugriff auf diese Funktionen.
Technische Daten zeigen kleine generationsübergreifende Änderungen
In Bezug auf die technischen Daten war die Pixel Watch 3 für mich keine große Überraschung. Für ihren Preis bietet sie jedoch einen Standard, der sich unter der Konkurrenz sehen lassen kann. Zu den Neuerungen gehören zwei Gehäusegrößen, ein Display mit variabler Bildwiederholrate und eine maximale Helligkeit von 2000 Nits. Was das Design betrifft, gibt es keine Änderungen. Die größten Veränderungen verbergen sich im System der Uhr, das genauere Messwerte und mehr Funktionen bietet.
Pixel Watch 3 41mm Version | Pixel Watch 3 45mm Version | Pixel Watch 2 41 mm | |
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Armbandtyp | Silikon | Silikon | Silikon |
Wasserschutz | IP68, 5 ATM | IP68, 5 ATM | IP68, 5 ATM |
Display-Technologie | LTPO AMOLED | LTPO AMOLED | AMOLED |
Diagonale, Auflösung, Helligkeit | 1,2", 408 x 408 px, 2000 Nits | 1,4", 456 x 456 px, 2000 Nits | 1,2", 450 x 450 px, 1000 Nits |
Akkulaufzeit | Bis zu 24 Std (Always-on Display), 36 Std (Energiesparmodus) | Bis zu 24 Std (Always-on Display), 36 Std (Energiesparmodus) | Bis zu 24 Std (Always-on Display) |
Lademethode | Magnetischer Ladeadapter | Magnetischer Ladeadapter | Magnetischer Ladeadapter |
Konnektivität | Bluetooth, Wi-Fi, NFC, UWB, GPS, Galileo, Glonass, Beidou, QZSS, LTE (optional) | ||
Betriebssystem | Wear OS 5 | Wear OS 5 | Wear OS 4 |
Abmessungen (ohne Armband) | 41 x 41 x 12,3 mm | 45 x 45 x 12,3 mm | 41 x 41 x 12,3 mm |
Gewicht (ohne Armband) | 31 g | 37 g | 31 g |
Wenn Sie mehr über die Funktionen und Spezifikationen der Smartwatch erfahren möchten, lesen Sie unseren Artikel darüber, wie man eine Smartwatch auswählt, oder sehen Sie sich unsere Tests spezifischer Modelle an.
Pixel Watch 3 und Pixel Watch 2 sind auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden
Google setzt seit der ersten Generation auf das gleiche Design, dem auch die Pixel Watch 3 treu bleibt. Das Display der Uhr ist traditionell stark gewölbt und das Armband geht durch eine proprietäre Befestigung nahtlos ins Gehäuse über. Dieses einzigartige Aussehen ist kaum mit konkurrierenden Smartwatches zu verwechseln.
Wenn Sie regelmäßig die Armbänder wechseln, sind Sie auf das relativ begrenzte Angebot der recht teuren Zusatzarmbänder von Google angewiesen oder können zu günstigeren nicht-originalen Armbändern greifen. In beiden Fällen ist der regelmäßige Wechsel aufwendiger und zeitraubender als bei Armbändern mit klassischem Quick-Release-Stift.
Die Pixel Watch 3 wirkt im Ergebnis minimalistisch und stilvoll. Sie haben die Wahl zwischen zwei Gehäusegrößen – 41 und 45 mm. Die kleinere Version ist hauptsächlich für Damen gedacht, die größere für Herren. Die Gehäuse erfüllen den IP68-Schutzstandard, sodass Duschen oder Schwimmen im Pool keine Schäden verursachen sollten. Allerdings ist die Widerstandsfähigkeit der Pixel Watch 3 im Vergleich zur Samsung Galaxy Watch 7, die neben IP68 auch den Militärstandard MIL-STD-810H bietet, eine kleine Schwachstelle.
Das AMOLED-Display der Uhr werden Sie lieben
Die Smartwatch ist mit einem AMOLED LTPO-Display ausgestattet. Dies bedeutet, dass sie eine variable Bildwiederholrate (1-60 Hz) bietet, wodurch sie energieeffizienter als die Vorgängergeneration ist. Die 41-mm-Version verfügt über ein 1,2-Zoll-Display, die 45-mm-Version über ein 1,5-Zoll-Display. Beide Varianten sind mit Gorilla Glass 5 geschützt, was in diesem Fall besonders wichtig ist. Um das Display herum gibt es nämlich weder eine Lünette noch einen Rahmen, der es vor seitlichen Stößen schützen würde.
Obwohl ich die Uhr beim Sport, bei der Büroarbeit, bei Gartenaktivitäten und ähnlichem getragen habe, blieb das Display unbeschädigt. Selbst nach einem heftigen Aufprall gegen einen Metallrahmen war nicht der kleinste Kratzer zu sehen.
Auch der Farbkontrast, die Flüssigkeit der Animationen und Systemübergänge verdienen Lob. Für den einwandfreien Systembetrieb ist aber auch die leistungsstarke Hardware verantwortlich. Die Uhr ist mit einem Snapdragon W5 Prozessor, 2 GB RAM und 32 GB Speicher für System und Apps ausgestattet.
Die Berührungen auf dem Bildschirm sind butterweich und die Uhr reagiert sofort. Das Display ist zwar auf die flache Glasfläche beschränkt, aber die Grenze zur abgerundeten Seitenfläche ist kaum wahrnehmbar. Ich schätze auch die maximale Helligkeit von 2000 Nits, wie bei der Premium-Apple Watch Ultra 2 oder Samsung Galaxy Watch Ultra. Bei direktem Sonnenlicht hatte ich keinerlei Probleme mit der Lesbarkeit.
Allerdings muss ich zugeben, dass das Display im Vergleich zur Samsung Galaxy Watch 7 aufgrund der Rundung etwas reflektierender ist und kein widerstandsfähigeres Saphirglas bietet. In der Praxis ist das aber kein großes Problem, da die Reflexionen in den meisten Fällen nicht störend sind und die Widerstandsfähigkeit des Gorilla Glass 5 sehr gut ist.
Beim Tragekomfort habe ich keinerlei Einwände
Die Uhr wird mit einem Silikonarmband in zwei Längen geliefert. Das kürzere ist für Handgelenke mit einem Umfang von 130-175 mm gedacht, das längere für 165-210 mm. Ich habe mich für das kürzere entschieden und muss sagen, dass es ein hervorragender Kompromiss zwischen Komfort und Funktionalität ist. Das elastische Material passt sich perfekt der Form des Handgelenks an, und selbst bei festem Sitz störte die Uhr nicht.
Akkulaufzeit – weiterhin die Schwachstelle der Pixel Watch-Serie
Die von mir getestete 45-mm-Version ist mit einem 420-mAh-Akku ausgestattet, während das 41-mm-Gehäuse nur einen 307-mAh-Akku erhielt. Trotz dieses Unterschieds ist die Akkulaufzeit bei beiden Uhren gleich – 24 Stunden bei normaler Nutzung, 36 Stunden im Energiesparmodus. Ich habe die Akkulaufzeit unter Bedingungen getestet, die für mich normal, aber für die meisten Uhren anspruchsvoll sind.
- 30 Minuten sportliche Aktivitäten täglich,
- 10 Minuten Telefonate täglich,
- erweitertes Schlaftracking,
- kontinuierliche Messung von Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Temperatur,
- aktives Always-on-Display,
- regelmäßige Überprüfung von Funktionen und Metriken auf der Uhr.
Unter diesen Bedingungen musste ich die Uhr täglich aufladen, meist abends vor dem Schlafengehen. Allein während der 8-stündigen Schlafüberwachung sank der Akkustand um mehr als 10 %. Eine 30-minütige Aktivität verbrauchte beachtliche 30 % Akku. Auch wenn diese Zahlen nicht optimal sind, stimmen sie mit den Herstellerangaben überein.
Akkulaufzeit im Energiesparmodus
Der Energiesparmodus der Uhr beschränkt Hintergrundprozesse und deaktiviert das Always-on-Display. Wenn ich die Uhr in diesem Modus wie oben beschrieben nutzte, hielt sie zwar bis zum nächsten Tag durch, musste aber bereits am Morgen wieder aufgeladen werden. Die Akkulaufzeit betrug somit etwa 30 Stunden.
Die Uhr lädt in einer Stunde auf 100 %
Das Laden erfolgt über einen magnetischen Adapter. Die Uhr unterstützt kein kabelloses Laden. Beim Laden am Notebook stieg der Akkustand in den ersten 15 Minuten um beachtliche 30 %. Das vollständige Aufladen von 0 auf 100 % dauerte etwa eine Stunde.
Obwohl die Uhr Schnellladen unterstützt, könnte dies in der Praxis weniger relevant sein. Wenn Sie die Uhr nur während der schnellen Morgenroutine aufladen, hält sie möglicherweise nicht den ganzen Tag durch.
Pixel Watch und Fitbit App
Die Nutzung der Uhr erfordert zwei Apps, die im Google Play Store verfügbar sind und nur für Telefone mit Android 10.0 oder höher funktionieren. Die Pixel Watch App dient zur Kopplung, Einrichtung der Uhr und zum Ändern des Zifferblatts. Die Fitbit App enthält alle Gesundheits- und Sportdaten. Nach der Einrichtung kann die Fitbit App Ihre Aktivitäts- und Schlafdaten automatisch mit Google Fit und Strava teilen.
Sportfunktionen sind auf Laufen ausgerichtet
Trotz des eleganten und minimalistischen Designs bietet die Uhr ein sehr ordentliches Spektrum an Sportfunktionen. Grundlegend ist natürlich die umfangreiche Unterstützung von Sportaktivitäten, darunter Outdoor-Laufen, Radfahren, HIIT, Skifahren, Yoga und vieles mehr. Allerdings gilt auch hier, dass Läufer die meisten Daten erhalten.
Nach dem Kauf der Uhr erhält jeder Nutzer ein kostenloses 6-monatiges Testabonnement, das detailliertere Gesundheitsübersichten, personalisierte Trainings, Meditationsvideos und Rezepte für gesunde Mahlzeiten umfasst. Die meisten wichtigen Gesundheits- und Sportfunktionen sind jedoch auch ohne Abonnement verfügbar, sodass viele Nutzer auch ohne es auskommen.
Die Herzfrequenzmessung ist hervorragend präzise
Die Grundlage der Laufanalyse ist die Herzfrequenz. Ich habe ihre Genauigkeit mit dem Brustgurt Polar H10+ verglichen. Wie Sie im Bild unten sehen können, sind die Kurven beider Geräte fast identisch. Dies zeugt von hervorragender Präzision, die mich positiv überrascht hat. Die Uhr konnte auch Veränderungen bei Intervallläufen gut erfassen.
Falls Ihnen die Herzfrequenzaufzeichnung der Uhr nicht ausreicht, können Sie leider keinen Brustgurt anschließen.
Ich füge auch einen Vergleich mit der Premium-Smartwatch Samsung Galaxy Watch Ultra mit Wear OS in der höheren Preisklasse bei. Wie Sie sehen können, sind die Kurven zwar ähnlich, aber mit größeren Abweichungen als bei der günstigeren Google Pixel Watch 3. Die Herzfrequenzmessung der getesteten Uhr ist somit genauer. Ich füge auch einen Vergleich mit der preisgünstigen Amazfit Balance bei. Wie auf den Bildern zu sehen ist, überlagern sich die Kurven nicht so schön wie im vorherigen Vergleich.
Am Ende des Laufs sind deutliche Abweichungen zu erkennen. Diese entstanden durch das Herausziehen der Uhr unter der Jacke, meine Handhabung und die vorzeitige Beendigung der Aktivität auf der Amazfit Balance.
GPS hat seine Tücken
Die Laufanalyse wird durch die Aufzeichnung der Strecke ergänzt. Die Uhr unterstützt mehrere Positionierungssysteme (GPS, Galileo und andere), diese sind jedoch nur in einem Band verfügbar. Bei Sportuhren finden Sie auch in niedrigeren Preisklassen Dual-Band-GPS. Deshalb habe ich mich entschieden, die Strecke mit der Amazfit Balance zu vergleichen, die ebenfalls zwei Bänder bietet und die mir in unserer Redaktion zur gleichen Zeit zur Verfügung stand.
Die Ergebnisse fielen wie erwartet aus. Die Pixel Watch 3 verband sich zwar in bebauten Gebieten schneller mit den Satelliten, aber ihre resultierende Genauigkeit war deutlich niedriger. In niedrig bebauten Gebieten am Hang bestimmte die Uhr meine Position mit großer Abweichung. Auf einem relativ geraden Waldbetonweg war die Genauigkeit etwas besser. In beiden Fällen hat das Dual-Band der Amazfit Balance einen deutlichen Vorteil. Die Route ist flüssiger, präziser in die Karte eingezeichnet und ohne signifikante Abweichungen unter schwierigen Bedingungen.
Fortgeschrittene Laufmetriken – weitere Werte zur Verbesserung
Fortgeschrittene Laufmetriken finden Sie heute bei den meisten Uhren. Die Pixel Watch 3 informiert Sie nach dem Lauf über Werte wie:
- Laufeffizienz,
- Bodenkontaktzeit,
- vertikale Oszillation,
- vertikales Verhältnis,
- Kadenz (Schritte/Min),
- Schrittlänge.
Eigene Trainings und personalisierte Läufe
Direkt auf der Uhr können Sie vor dem Start einer Aktivität ein Intervalltraining erstellen. Sie wählen einfach die Anzahl der Intervalle, stellen deren Länge und Zielwert für Distanz, Zeit, verbrannte Kalorien oder Tempo ein. Aufwärmen und Abkühlen sind selbstverständlich.
Die gleichen Trainingsgestaltungsmöglichkeiten haben Sie auch in der Fitbit-App. Dort haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, ein personalisiertes Training mittels Fragebogen zu erstellen. Basierend auf Ihren Angaben erstellt die App täglich ein Training zur Erreichung Ihres gewählten Ziels.
Allerdings sind Informationen darüber, welche Trainings Sie an den folgenden Tagen erwarten, leider nicht verfügbar. Wenn Sie also Ihre Ernährung nach der kommenden Trainingsbelastung im Voraus planen möchten, ist das mit der Pixel Watch 3 nicht so einfach wie bei Garmin-Uhren, die Ihnen einen ganzen Wochen- oder Monatsplan erstellen können.
Für den Zugriff auf personalisierte Trainings ist ein Fitbit Premium-Abonnement erforderlich.
Die Lifestyle-Funktionen der Smartwatch werden Sie beeindrucken
Eine der größten Stärken des Betriebssystems Wear OS ist die Unterstützung intelligenter Funktionen. Sie können sich auf eine vollwertige Tastatur, kontaktloses Bezahlen, Anrufspiegelung, Google Maps mit Navigation und ein breites Spektrum an Drittanbieter-Apps im Google Play Store freuen. Eine detaillierte Beschreibung dieser Funktionen und Tools finden Sie in unserem Artikel über Smartwatches mit Wear OS. In den folgenden Zeilen fasse ich nur einige Details und meine Nutzungserfahrungen zusammen.
G-Board Tastatur und Spracheingabe
Die Verwendung der G-Board Tastatur ist intuitiv und einfach. Die Symbole auf der Tastatur sind klassisch mikroskopisch klein, und selbst ich mit meinen schmalen Fingern hatte Schwierigkeiten, eine Nachricht zu verfassen. Einfacher war es, die Wischgesten über die Symbole zu nutzen oder die Spracheingabe zu verwenden, die tadellos funktioniert. Sie erfordert allerdings eine relativ ruhige Umgebung. Wenn ich auf einer lauten Straße in die Uhr gesprochen habe, war die Transkription manchmal fehlerhaft.
Textnachrichten und Anrufbeantwortung
Um Nachrichten von der Uhr zu versenden, ist es notwendig, dass Sie auf Ihrem Telefon die Google Messages App installiert haben, was mich unangenehm überrascht hat. Ohne die App auf dem Telefon können Sie nicht einmal vordefinierte Antworten auf eingehende Anrufe senden.
Anrufspiegelung und LTE-Version
Die Anrufspiegelung über Bluetooth funktioniert zuverlässig und problemlos. Die maximale Lautstärke des Lautsprechers ist hoch genug, um den Gesprächspartner auch bei leichtem Umgebungslärm zu hören. Mich konnte die Gegenseite ebenfalls ohne größere Schwierigkeiten verstehen, aber in lauter Umgebung musste ich einige Wörter wiederholen. Wenn Sie mit der Uhr auch außerhalb der Reichweite des Telefons telefonieren möchten, können Sie sich für die teurere LTE-Version mit eSIM-Kompatibilität entscheiden.
Google Assistant
Der Assistent verfügt über viele Funktionen, die sich hauptsächlich auf die Uhrensteuerung und Informationsabfrage beziehen. Mit dem Assistenten können Sie Kontakte anrufen, das Wetter abfragen, einen Wecker stellen oder sich über aktuelle Termine im Kalender informieren. Dem Assistenten können Sie außerdem verschiedene Fragen stellen, die er mithilfe des Internets beantwortet und die Antworten sofort per Sprache wiedergibt.
UWB-Möglichkeiten (Ultra Wide Band)
Die Pixel Watch 3 ist mit einem UWB-Chip ausgestattet, der bei Smartwatches nicht weit verbreitet ist. Es handelt sich um eine Technologie für die kurze Breitbandkommunikation zwischen Geräten. In dieser Hinsicht können Sie die Uhr beispielsweise als digitalen Schlüssel zum Entsperren Ihres BMW oder Mini verwenden.
Notfallfunktionen
Nach der Auswahl eines Notfallkontakts können Sie vor verschiedenen Aktivitäten einen Sicherheitstimer starten. Nach Ablauf der festgelegten Zeit wird Ihr Notfallkontakt darüber informiert, dass Sie noch nicht zurückgekehrt sind. Sie können den Timer jederzeit stoppen oder den Kontakt auch außerhalb der festgelegten Zeit informieren.
Der Notfallkontakt wird über alles per SMS von Google informiert, unabhängig davon, ob Sie auf dem Telefon den Google Messages-Dienst nutzen.
Darüber hinaus steht Ihnen die Standortfreigabe zur Verfügung. Wenn Sie joggen oder spazieren gehen möchten, können Sie Ihren Standort mit dem Notfallkontakt teilen. Diese Funktion ist ideal für Senioren, Eltern mit Kindern oder Sportler.
Weitere Lifestyle-Funktionen
Die Uhr verfügt selbstverständlich über grundlegende Tools wie Stoppuhr, Timer, Wetter, Fernauslöser und Google Kalender. Mit dem Diktiergerät können Sie wichtige Gedanken aufzeichnen, und mit der Musiksteuerung haben Sie die Medienwiedergabe Ihres Smartphones unter Kontrolle.
Dank NFC-Chip und Google Pay-Unterstützung können Sie mit der Uhr kontaktlos bezahlen. Außerdem steht Ihnen Google Maps mit vollwertiger Navigation zur Verfügung. Die Karten werden je nach Bewegung und Verbindung automatisch heruntergeladen und sind somit auch offline verfügbar. Auch ohne verbundenes Telefon und Internet können Sie die Karte ansehen und die Navigation zu einem gewünschten Punkt starten. Die Uhr enthält eine Weltkarte, aber nur Ihre Umgebung ist offline mit verschiedenen Points of Interest verfügbar.
Die Smartwatch unterstützt auch Smart-Home-Funktionen. Direkt auf dem Display können Sie den Stream von Google Nest sehen oder Google TV steuern.
Zu den Gesundheitsfunktionen habe ich einige Anmerkungen
Sport- und Lifestyle-Funktionen sind eindeutig die Stärke der Pixel Watch 3. Bei den Gesundheitsfunktionen kann ich leider nicht das Gleiche behaupten. Es gibt zwar viele Funktionen, aber einige hinken in der Genauigkeit hinterher, anderen fehlt aus meiner Sicht der Kontext.
Kardiovaskuläre Belastung
Um Informationen über die kardiovaskuläre Belastung zu erhalten, müssen Sie die Smartwatch mindestens eine Woche lang tragen. Die Uhr wertet kontinuierlich die Anstrengung während des Trainings und der täglichen körperlichen Aktivitäten aus. In die Berechnung fließen hauptsächlich Alter, Herzfrequenz, Aktivitätsdauer und Ruhepuls ein.
Die Smartwatch legt für jeden Tag einen bestimmten Wertebereich fest, den Sie erreichen sollten. Das soll letztendlich zur Aufrechterhaltung der Fitness und zum Aufbau gesunder Gewohnheiten führen. Für mich war es nicht schwierig, mich in diesem Bereich zu halten, aber mir fehlte etwas der Kontext für die festgelegten Werte.
Bereitschaft
Der Bereitschaftswert spiegelt die Fähigkeit wider, ein anspruchsvolles Training zu absolvieren. Der Wert wird hauptsächlich durch Schlaf, Herzfrequenzvariabilität und Ruhepuls beeinflusst. Höhere Werte bedeuten eine bessere Belastbarkeit und umgekehrt. In der Praxis sind die Werte ziemlich genau. Wenn ich bei niedriger Bereitschaft laufen ging, war meine Leistung schwach und ich war nach der Aktivität sehr müde.
Schlafüberwachung
Wenn Sie die Smartwatch während des Schlafens tragen, erhalten Sie einen kurzen und verständlichen Einblick in dessen Qualität und Dauer. Die Uhr ermittelt Einschlaf- und Aufwachzeit, Schlafdauer, nächtliche Sauerstoffsättigung und durchschnittliche Herzfrequenz.
Während meines Tests konnte die Smartwatch die Einschlaf- und Aufwachzeit sehr genau bestimmen, aber mit der Gesamtschlafdauer war ich nicht zufrieden. Die Uhr maß nämlich regelmäßig fast eine Stunde Wachzeit, was nicht der Realität entsprach.
Ein 30-minütiges Nickerchen nach dem Mittagessen wurde von der Uhr gar nicht erfasst.
Andererseits war ich von der durchschnittlichen Herzfrequenz positiv überrascht, die sehr präzise war. Ich begann den Test nämlich mit einer Erkältung und Fieber. In der ersten Nacht lag meine durchschnittliche Herzfrequenz bei 73 Schlägen pro Minute. In den folgenden Tagen fühlte ich mich zunehmend besser und die Herzfrequenz pendelte sich allmählich bei 55 Schlägen pro Minute ein.
Tagesziele
Die Smartwatch setzt jeden Tag mehrere Ziele, um die Nutzer aktiv zu halten. Dazu gehören kardiovaskuläre Belastung, Schritte, gestiegene Stockwerke, zurückgelegte Distanz bei jeder Bewegung, Gesamtkalorienverbrauch und Aktivzonenminuten. Interessant ist auch das stündliche Schrittziel, das einem sitzenden Lebensstil vorbeugen soll.
Einerseits schätze ich das Bemühen der Uhr, die Nutzer in Bewegung zu halten, habe aber das Gefühl, dass es etwas zu viele Tagesziele sind. Während des Tests versuchte ich daher meist, in einem normalen Rhythmus zu funktionieren und schaute mir die Metriken eher aus Interesse an. Ich würde es begrüßen, wenn der Nutzer nur die wichtigsten Ziele auswählen und diesen dann maximale Aufmerksamkeit widmen könnte.
EKG-Messung
Die Smartwatch hat die Zertifizierung für EKG-Aufzeichnungen erhalten und kann ihren Nutzern helfen, Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern zu erkennen. In meinem Fall verlief die 30-sekündige Messung stets ohne Auffälligkeiten, was meinem normalen Zustand entspricht.
Fazit - Für wen ist die Google Pixel Watch 3 geeignet?
Die dritte Generation der Pixel Watch empfehle ich hauptsächlich Nutzern, die eine gut ausgestattete Lifestyle-Smartwatch für die Kopplung mit einem Android-Smartphone suchen. Das scharfe und farbintensive AMOLED LTPO-Display, die hohe maximale Helligkeit und das ikonische gewölbte Design machen die Uhr zu einem optisch ansprechenden Begleiter für jeden Tag.
Die Smartwatch überzeugt durch präzise Herzfrequenzmessung, hochwertige Laufmetriken und ein breites Angebot an Sportfunktionen, besonders für Läufer. Die GPS-Aufzeichnung ist jedoch im Vergleich zur Konkurrenz mit Dual-Band-Systemen weniger genau. Die Akkulaufzeit ist ebenfalls ein Schwachpunkt, da sie bei normaler Nutzung etwa 24 Stunden beträgt und somit tägliches Aufladen erforderlich macht.
Andererseits muss ich anerkennen, dass die Smartwatch in Bezug auf Lifestyle- und Smart-Funktionen hervorragend ausgestattet ist. Kontaktloses Bezahlen über Google Pay, Spracheingabe über die G-Board-Tastatur und die Unterstützung weiterer praktischer Apps aus dem Google-Ökosystem machen diese Smartwatch zu einem äußerst leistungsfähigen Werkzeug für jeden vielbeschäftigten Nutzer.
Test: Google Pixel Watch 3 Smartwatch
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Verarbeitungsqualität
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Batterie
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Betriebssystem
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Kompatibilität
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Preis-Leistungs-Verhältnis
Komfortable Smartwatch mit präziser Pulsmessung und vielseitigen Funktionen
Die Google Pixel Watch 3 bleibt dem bewährten Design treu und bringt einige willkommene Neuerungen mit sich. Die dritte Generation überzeugt mit zwei Gehäusegrößen, erstklassiger Herzfrequenzmessung, einem hervorragend ablesbaren Display und einer verbesserten Akkulaufzeit. Das Betriebssystem Wear OS 5.0 bietet zudem ein interessantes Spektrum nicht nur an Lifestyle-, sondern auch an Sportfunktionen.
Pros
- Hervorragendes Display
- Intuitive Bedienung
- Hoher Tragekomfort
- Zwei Armbänder im Lieferumfang
- Zuverlässige Lifestyle-Funktionen
- Personalisierte Lauftrainings
Cons
- Kurze Akkulaufzeit
- Mittelmäßige GPS-Genauigkeit
- Ungenaue Schlafaufzeichnung
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
Was mich noch interessieren würde ist, ob die größere Variante möglicherweise Biowerte besser, also exakter, erfassen kann. Insbesondere für Notfallfunktionen wie Herzstillstand.
Vielleicht hole ich mir das Vorgängermodell das es jetzt für 150€ auf eBay gibt. Die EKG Funktion soll da ja weniger präzise sein. Aber reduziert dies die Genauigkeit der Notfallfunktionen?
Noch eine Frage: kann man eigentlich sämtliche Daten bei verbundenem Smartphone auch auf diesem anzeigen lassen?!
Danke für Ihren Kommentar!
Beide Uhrengrößen verwenden die gleichen Sensoren, daher sollte es bei der Messgenauigkeit keine Unterschiede geben – vorausgesetzt, beide Größen passen gut am Handgelenk. Wenn beispielsweise die größere Variante zu locker sitzt, könnte dies zu ungenauen Messwerten führen.
Was die verbesserte EKG-Genauigkeit beim neueren Modell angeht – da wir leider keine Möglichkeit hatten, beide Modelle direkt zu vergleichen, können wir dazu keine verlässliche Aussage treffen.
Zu Ihrer letzten Frage: Alle Datenpunkte, die Sie in den Bildern unseres Tests sehen können, lassen sich auch auf dem Smartphone anzeigen. Gibt es bestimmte Werte, die Sie besonders interessieren? Da es sich um WearOS handelt – also quasi einen "kleinen Computer" am Handgelenk – ist es schwierig, pauschal zu sagen, dass Sie wirklich alles auf dem Smartphone sehen können, zumal Sie ja auch beliebige Apps aus dem Google Play Store installieren können.