Test: Amazfit Balance Smartwatch
Die Amazfit Balance hat mich auf den ersten Blick durch die Kombination aus elegantem Aluminiumgehäuse und sportlichem Nylonarmband überzeugt. Auch wenn die Smartwatch durch ihre Materialien eher preisgünstig wirkt, verbirgt sich in ihrem Gehäuse ein sehr gut ausgestattetes System mit einer ganzen Bandbreite an Sport-, Gesundheits- und Smart-Funktionen. Wie schlägt sich die Smartwatch im Vergleich zur Konkurrenz?
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Ja, die Smartwatch ist kompatibel mit Android (7.0 und höher) und iOS (14.0 und höher). Die Zepp-App finden Sie sowohl im Google Play als auch im App Store. iOS-Nutzer haben leider keinen Zugriff auf Schnellantworten, sondern nur auf Benachrichtigungen.
Ja, das Uhrengehäuse widersteht einem Druck von 5 ATM (50 m) unter Laborbedingungen. In der Praxis sollte daher das Schwimmen im Pool oder im offenen Gewässer kein Problem darstellen. Für Schnorcheln oder tiefere Tauchgänge empfehle ich eher eine robustere Taucheruhr.
Die Amazfit Balance ist ideal für Nutzer, die eine preiswerte Smartwatch mit solider Verarbeitung und guten Funktionen. suchen. Für Sportler bietet die Uhr präzises GPS, Navigation, die Erstellung eigener Trainings und fortgeschrittene Laufmetriken.
Ja, die Smartwatch ist mit einem NFC-Chip. ausgestattet, der kontaktloses Bezahlen ermöglicht. Die Zepp Pay-Plattform unterstützt hauptsächlich den Zahlungsdienst Curve und einige lokale Banken in ausgewählten Ländern.
Technische Daten zeigen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Amazfit Balance Smartwatch bietet für ihren günstigen Preis sehr gute technische Daten. Ein großes AMOLED-Display mit hervorragender maximaler Helligkeit, 2 Wochen Akkulaufzeit bei normaler Nutzung, Dual-Band-GPS und ein Gewicht, bei dem man die Uhr am Handgelenk kaum spürt. Der einzige Kompromiss könnte die 5-ATM-Wasserdichtigkeit sein, die die Uhr eher für Aktivitäten an Land oder an der Wasseroberfläche (hauptsächlich Schwimmen) geeignet macht.
Parameter | Wert |
---|---|
Armbandtyp | 22mm Nylon |
Wasserdichtigkeit | 5 ATM |
Display | AMOLED, 1,5", 480 x 480 px, 1500 Nits |
Akkulaufzeit | 14 Tage (normale Nutzung), 50 Tage (Digitaluhr-Modus) |
Lademethode | Magnetischer Ladeadapter |
Konnektivität | Bluetooth, Wi-Fi, NFC, GPS, Galileo, Glonass, BDS |
Betriebssystem | Zepp OS 4.0 |
Abmessungen (ohne Armband) | 46 x 46 x 10,6mm |
Gewicht (ohne Armband) | 35 g |
Die technischen Daten sind nicht die einzigen Eigenschaften, die Sie vor dem Kauf einer Smartwatch berücksichtigen sollten. Weitere Informationen zu ihren Funktionen und Eigenschaften finden Sie in unserem Artikel darüber, wie man eine Smartwatch auswählt, oder schauen Sie sich die Tests konkreter Modelle an.
Design verbindet Sport mit Eleganz
In Bezug auf das Design hat der Hersteller auf Schlichtheit und Eleganz gesetzt. Im Gegensatz zur Amazfit Cheetah Pro mit Kunststoffgehäuse und massiver Titan-Lünette verfügt die Balance über ein Vollaluminiumgehäuse. Das Display-Glas erstreckt sich fast über die gesamte Vorderseite der Uhr. Die physische Lünette, die das Display vor seitlichen Stößen schützt, ist weniger als einen Millimeter breit.
Auf den ersten Blick macht die Smartwatch einen durchdachten Eindruck. Dazu trägt auch der relativ schmale schwarze Displayrahmen bei. Allerdings sitzt die Krone nicht besonders fest in ihrer Position und wackelt leicht, was dem Eindruck von Robustheit oder gar Premiumqualität nicht zuträglich ist. Obwohl der Hersteller das Material nicht spezifiziert, handelt es sich wahrscheinlich um Kunststoff, was in dieser Preisklasse zu erwarten ist. Die etwas mindere Verarbeitungsqualität der Krone stört im alltäglichen Gebrauch jedoch nicht.
Mit dem Display werden Sie in der Sonne keine Probleme haben
Das 1,5" AMOLED-Display mit einer Auflösung von 480 x 480 px ist auf den ersten Blick ein eindeutiger Pluspunkt. In der Praxis erscheint das Bild jedoch nicht so scharf, wie ich es bei diesen Parametern erwartet hätte. Auch die AMOLED-Technologie bringt normalerweise einen höheren Kontrast und eine bessere Farbsättigung mit sich, was man bei dieser Smartwatch allerdings nicht behaupten kann. In seiner Preisklasse ist das Display dennoch sehr gelungen. Wenn Sie keinen Kontakt zu höherklassigen Smartwatches haben, werden Sie diese Nuancen wahrscheinlich gar nicht bemerken.
Die maximale Helligkeit erreicht ordentliche 1500 Nits, wodurch ich bei der Lesbarkeit in direktem Sonnenlicht nicht das geringste Problem hatte. Das Display ist mit einem gewölbten 2,5D-Temperglas mit oleophober Beschichtung versehen, das in der Praxis Fingerabdrücke gut abweist. Nach mehr als zwei Wochen Testzeit zeigten sich allerdings Mikrokratzer. Aus diesem Grund wäre Saphirglas vorteilhafter gewesen, was in dieser Preisklasse jedoch nicht zu erwarten ist.
Eine Schwachstelle ist auch die Reaktionszeit bei schnelleren Systembewegungen. Einige Schritte musste ich wiederholen, damit die Smartwatch sie registrierte. Auch einige Animationen sind weniger flüssig, was auf eine niedrigere Bildwiederholrate des Displays oder geringere Hardware-Leistung hindeuten könnte. Wenn Sie allerdings keinen Vergleich zu leistungsstärkeren Premium-Smartwatches haben, werden Sie diesen kleinen Mangel kaum bemerken und ihn der Uhr schnell verzeihen.
Zum Tragekomfort habe ich einige Anmerkungen
Die Amazfit Balance ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich, die entweder mit einem Silikon- oder Nylonarmband ausgestattet sind. Ich habe die Version mit dem 22mm Nylonarmband getestet. Das Design hat mir sehr gut gefallen, aber es fehlte ihm an Elastizität.
Auf ein ähnliches Problem bin ich bei der Amazfit Cheetah Pro gestoßen – ein schönes Armband, das aber bei festem Anziehen leicht am Handgelenk drückte. Mit einem Nylonarmband wird auch die deutlich größere und teurere Outdoor-Smartwatch Garmin Enduro 3 geliefert. Bei dieser bin ich aber nicht auf dieses Problem gestoßen, da ihr Armband elastischer ist.
Wie Sie weiter unten im Test lesen werden, kann das Nylonarmband auch beim Sport einschränkend sein. Seine geringe Elastizität kann dazu führen, dass selbst bei festem Anziehen die Genauigkeit der Herzfrequenzmessung nicht optimal sein könnte. Für sportliche Aktivitäten empfehle ich daher eindeutig die Version mit Silikonarmband oder den Austausch des Armbands vor der Aktivität, was dank des Quick-Release-Verschlusses sehr einfach ist.
Ein weiterer Nachteil des Armbands ist, dass es nach dem Durchschwitzen oder Duschen eine Weile braucht, bis es getrocknet ist.
Die Akkulaufzeit ist ein klarer Vorteil
Die Smartwatch verfügt über einen 475-mAh-Akku, den das Zepp OS 4-System sehr effizient nutzt. Der Hersteller gibt an, dass bei normaler Nutzung die Laufzeit pro Ladung 14 Tage und im Energiesparmodus sogar bis zu 25 Tage beträgt. Nähere Informationen zu den Bedingungen dieser Werte finden Sie auf der Website des Herstellers. Ich habe die Uhr einem eigenen Test unterzogen, dessen Bedingungen ich zwischen normaler und intensiver Nutzung einordnen würde:
- 30 Minuten sportliche Aktivitäten täglich,
- 5 Minuten Telefonate täglich,
- regelmäßige Blutsauerstoffmessung,
- automatische Stress- und Herzfrequenzmessung alle 5 Minuten,
- deaktiviertes Always-on-Display,
- 400 Display-Aktivierungen pro Tag,
- 45 Minuten aktives Display pro Tag.
Unter diesen Bedingungen hielt die Smartwatch etwa 11 Tage durch, was ein sehr guter Wert ist. Wenn ich die Häufigkeit der Gesundheitsmessungen anpassen würde, könnte ich problemlos die vom Hersteller angegebenen Werte erreichen. Als ich das Always-on-Display aktivierte und alle anderen Bedingungen gleich blieben, sank die Akkulaufzeit auf knapp fünf (bestenfalls sieben) Tage, was mit den Herstellerangaben übereinstimmt.
Die Akkulaufzeit wird durch die GPS-Einstellungen beeinflusst
Die Smartwatch ermöglicht es, die Art der GPS-Positionsaufzeichnung anzupassen. Im Grundmenü können Sie zwischen automatischer Einstellung aller Parameter, Priorität auf Genauigkeit oder Priorität auf Energiesparen wählen. Sie können auch einen benutzerdefinierten Modus wählen, in dem Sie die Anzahl der Frequenzbänder und die genutzten Satellitensysteme manuell auswählen.
Die GPS-Einstellung während der Aktivitäten beeinflusst die Akkulaufzeit erheblich. Maximale Genauigkeit bedeutet den höchsten Energieverbrauch und eine Laufzeit von etwa 26 Stunden pro Ladung. Wenn Sie bei der Aktivität die Energieeinsparung priorisieren, erhöht sich die Laufzeit der Smartwatch auf 52 Stunden.
Die Sportfunktionen werden Sie begeistern
Die Amazfit Balance bewegt sich zwischen Lifestyle-Smartwatch und Sporttester. Dies zeigt sich in erster Linie durch mehr als 150 Sportmodi, darunter Yoga, Skifahren und sogar Gassi gehen. Generell gilt jedoch, dass die Smartwatch die meisten Details und Metriken bei Laufaktivitäten liefert. Außerdem ähneln die Sportfunktionen in vielerlei Hinsicht denen der Amazfit Cheetah Pro.
Die Genauigkeit der Herzfrequenzmessung ist für den Preis hervorragend
Ich habe mich entschieden, die Genauigkeit der Herzfrequenzmessung mit dem Polar H10+ Brustgurt zu vergleichen. Wie Sie auf dem Bild unten sehen können, lieferten beide Geräte die meiste Zeit ähnliche Werte. In einigen Situationen zeichnete die Amazfit Balance Smartwatch jedoch zu hohe Werte auf. Der Grund dafür war vermutlich das Nylonarmband, das ich nicht zu fest anziehen konnte, da es zu stark drückte. Dadurch war der Kontakt des Sensors mit der Haut nicht so zuverlässig wie beim Brustgurt.
Die GPS-Genauigkeit hat mich positiv überrascht
Die Smartwatch ist für die Aufzeichnung der Route während der Aktivität mit einem GPS-Modul ausgestattet, das mehrere Satellitensysteme (GPS, Galileo, Glonass, BDS) unterstützt. Ich habe mich entschieden, die Genauigkeit mit der Garmin Forerunner 165 zu vergleichen, die zwar nur ein Frequenzband bietet, sich aber in unseren Tests für ihren Preis sehr gut geschlagen hat.
Beide Geräte wurden so eingestellt, dass sie die Positionsgenauigkeit priorisieren. Im Ergebnis ist die Genauigkeit der Amazfit Balance sehr gut. Die Route ist flüssig, schön in die Karte eingezeichnet und weist nur stellenweise Abweichungen auf, hauptsächlich in dicht bebauten Gebieten und im Wald am Hang. Trotz fehlender Dual-Band-GPS ist die Garmin Forerunner 165 etwas präziser.
Die Genauigkeit der verschiedenen GPS-Einstellungen ist vergleichbar mit der Outdoor-Smartwatch Amazfit T-Rex 3. Die besten Ergebnisse liefert die Genauigkeitspriorität, während die größten Abweichungen im Batteriesparmodus auftreten. Die automatische Auswahl ist der goldene Mittelweg.
Topographische Karten und Navigation
Die Smartwatch ermöglicht den Import von Routen im .gpx-Format. Sie können Ihre Route mit einem beliebigen Tool Ihrer Wahl planen (Online-Karten, mobile Apps oder Fitness-Geräte) und diese anschließend über die Zepp-App auf die Uhr übertragen. Ich habe mir auf diese Weise eine neue Route in einer mir unbekannten Umgebung erstellt, sie als .gpx-Datei gespeichert und dann auf die Uhr importiert, damit sie mich durch unbekanntes Gelände navigieren konnte.
Die Karten sind ziemlich detailliert und dank des 1,5-Zoll-Displays hervorragend übersichtlich. Obwohl einige Menüanimationen nicht ganz flüssig sind, erfolgt die Kartendarstellung schnell. Der einzige Nachteil ist, dass die Karte ausschließlich über Touch- oder physische Tasten (einschließlich der Krone) gesteuert werden kann, was unbequem ist. Eine klassische Touch-Bedienung wie bei einem Smartphone oder einer Garmin-Smartwatch wäre hier deutlich wünschenswerter.
Andererseits schätze ich die Verfügbarkeit von Offline-Karten. Es genügt, in der Zepp-App einen Kartenausschnitt der gewünschten Region auszuwählen und diesen dann auf der Uhr zum Download einzustellen. In den Einstellungen können Sie außerdem die Farbe der zurückgelegten und geplanten Route ändern sowie die Routenabweichung festlegen, bei der Sie die Uhr benachrichtigt (20, 50 und 100 m oder benutzerdefiniert).
Personalisiertes Training und Zepp Coach
Die Verfügbarkeit von Trainingsplänen ist bei Smartwatches immer ein großer Pluspunkt. Die Amazfit Balance bietet zwei Arten von Trainings – einen KI-basierten Basisplan und einen Laufplan mit klar definiertem Ziel.
Das von künstlicher Intelligenz erstellte Training ist anpassungsfähig und aktualisiert sich regelmäßig automatisch basierend auf der Leistung und anderen aufgezeichneten Daten. Vor Beginn des Programms müssen grundlegende Informationen wie die Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche, deren Dauer und Intensität eingegeben werden. Die Smartwatch legt dann für jeden Tag ein Ziel fest, das beispielsweise die gewünschte durchschnittliche Herzfrequenz und Aktivitätsdauer umfasst. Das Hauptziel besteht darin, die kardiorespiratorische Fitness, die körperliche Leistungsfähigkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand des Nutzers zu verbessern.
Der zweite Typ des Lauftrainings ist für Nutzer mit einem spezifischen Ziel konzipiert (Vorbereitung auf einen Marathon oder Zehnkampf). Es genügt, grundlegende Daten wie das Wettkampfdatum einzugeben, und die Smartwatch erstellt automatisch einen vollständigen Trainingsplan, der auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Fortgeschrittene Sportmetriken
Anhand der während der Aktivitäten aufgezeichneten grundlegenden Laufdaten berechnet die Smartwatch mehrere fortgeschrittene Metriken. Diese geben Aufschluss über Ihre Regeneration, den Trainingszustand und die körperliche Fitness. Obwohl den einzelnen Werten mehr Kontext fehlt, sind sie in der Praxis sehr nützlich. Die Smartwatch überwacht nämlich ihre dynamische Entwicklung im Zeitverlauf, was wichtiger ist als der einzelne Wert selbst.
Zum Beispiel erscheint mir der ermittelte VO2-Max-Wert von 57 ml/kg/min zu hoch, und ich verstehe nicht, wie die Smartwatch auf diese Zahl kommt. Zwar treibe ich regelmäßig Sport, aber nur auf Freizeitniveau. Der geschätzte Wert liegt laut einiger Quellen auf dem Niveau von Athleten und ist für mich daher nicht zu 100% relevant. Wenn ich allerdings bemerke, dass er sinkt, weiß ich, dass sich meine Kondition verschlechtert.
Zu den fortgeschrittenen Metriken gehören:
- Bereitschaft,
- Regenerationszeit,
- Echtzeitleistung,
- Leistung in Watt,
- Rhythmus (Kadenz),
- Schrittlänge,
- Trainingseffekt (Verhältnis aerober und anaerober Komponenten),
- Trainingsbelastung,
- VO2 Max.
Nicht zuletzt stehen Funktionen wie Virtual Pacer zur Aufrechterhaltung eines konstanten Lauftempos oder die automatische Aktivitätspause beim Anhalten oder Unterschreiten einer definierten Geschwindigkeitsgrenze zur Verfügung.
Lifestyle-Funktionen überzeugen mit Anrufen und Nachrichtenversand
Bei den Lifestyle-Funktionen steht die Smartwatch keinesfalls hinten an und bietet Funktionen, die bereits von anderen Amazfit-Smartwatches bekannt sind. Sie können sich auf Anrufspiegelung via Bluetooth, vordefinierte Nachrichtenantworten, Tastatur, Spracheingabe sowie Musiksteuerung mit integriertem Speicher für MP3-Dateien freuen.
Telefonanrufe spiegeln
Wenn Sie sich in Bluetooth-Reichweite befinden, können Sie Anrufe über die Smartwatch abwickeln. Sie können die zuletzt gewählten Nummern anrufen, eine beliebige Nummer über das Ziffernpad wählen oder einen der Lieblingskontakte anrufen, die Sie in der Zepp-App eingerichtet haben.
Die Gesprächsqualität ist gut. Bei maximaler Lautstärke ist der Gesprächspartner auch in lauter Umgebung verständlich. Das Mikrofon der Smartwatch liefert ebenfalls gute Qualität, und in ruhiger Umgebung gab es keine Beschwerden von der Gegenseite. Auf einer belebten Straße sieht die Situation allerdings etwas anders aus, und ich musste meine Antworten mehrmals wiederholen.
Kontaktloses Bezahlen
Im Gegensatz zur Amazfit Cheetah Pro ist die Smartwatch mit einem NFC-Modul ausgestattet. Dadurch können Sie kontaktlos damit bezahlen. Die Smartwatch nutzt Curve als primären Zahlungsdienst und unterstützt daneben nur einige lokale Banken.
Benachrichtigungen und Nachrichtenantworten
In der Zepp-App können Sie auswählen, welche Apps Benachrichtigungen an die Smartwatch senden sollen. Die Benachrichtigungen werden vollständig angezeigt. Bei Nachrichten können Android-Nutzer direkt darauf antworten. Sie können praktisch jede bevorzugte Antwortmethode wählen. Zunächst stehen Ihnen vordefinierte Antworten zur Verfügung, deren Text Sie in der App anpassen können. Die zweite Option sind Emoji-Antworten.
Interessant wird es, wenn Sie eine individuelle Antwort wählen möchten. Sie können die Nachricht entweder auf einer typisch mikroskopischen Tastatur eintippen oder sie per Sprache diktieren. Die letzte Option sind intelligente Antworten mit dem Zepp Flow-Assistenten. Wenn Sie dem Assistenten erlauben, Ihre Benachrichtigungen einzusehen, kann er Ihnen Antworten vorschlagen.
Als meine Partnerin eine Nachricht mit der Frage nach dem Abendessen schickte, schlug der Assistent Antworten vor, in denen er Pasta, Sushi vorschlug oder nach den Präferenzen meiner Partnerin fragte. Vor dem Versenden können Sie die Nachricht über die Tastatur bearbeiten. Die Antworten sind sehr knapp und werden gelegentlich auf Englisch generiert, nicht in der Sprache der ursprünglichen Nachricht. Trotz dieser Unvollkommenheiten halte ich diese Funktion für sehr fortschrittlich und überraschend gut funktionierend.
Steuerung und eigener Musikspeicher
Wenn Sie beim Sport Musik hören möchten, können Sie kabellose Kopfhörer mit der Smartwatch koppeln und deren Speicher für Ihre eigene Musik nutzen. Die Musikdateien müssen allerdings im .mp3-Format auf dem Telefon gespeichert sein. Das Kopieren erfolgt über die Zepp-App, und Sie haben 2,2 GB Speicherplatz zur Verfügung, was andererseits nicht viel ist.
Zum Abspielen Ihrer eigenen Musik und Podcasts können Sie auch den eingebauten Lautsprecher der Smartwatch verwenden.
Sie können die Smartwatch als Musikquelle oder als Wiedergabesteuerung für Ihr Smartphone nutzen. Dienste wie Spotify oder YouTube Music sind auf der Smartwatch leider nicht verfügbar und können auch nicht über den App-Store installiert werden.
Zepp Flow Assistent
Den Zepp Flow Assistenten können Sie auch über die Nachrichtenbeantwortung hinaus nutzen. Sie können damit einige Funktionen per Sprache steuern oder ihm verschiedene Fragen stellen. Wenn sich die Smartwatch in Reichweite eines internetfähigen Smartphones befindet, findet der Assistent eine Antwort. Zum Zeitpunkt unseres Tests versteht der Assistent Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch.
Die Smartwatch verfügt selbstverständlich auch über Funktionen wie Stoppuhr, Timer, Wecker, Weltzeitanzeige, Sprachaufzeichnung und Kalender.
Gesundheitsfunktionen – Grundausstattung mit praktischen Tools erweitert
Die Gesundheitsfunktionen umfassen in erster Linie die Herzfrequenzüberwachung, die die Smartwatch zur Berechnung weiterer wichtiger Kennzahlen nutzt. Die Anzahl der verfügbaren Gesundheitsfunktionen halte ich für grundlegend, wird aber beispielsweise durch die Körperzusammensetzungsmessung ergänzt, die man bei den meisten Konkurrenz-Smartwatches nicht findet.
Messung mit einem Klick
Die Smartwatch kann während einer 45-sekündigen Messung den Blutsauerstoffgehalt, die aktuelle Herzfrequenz und das Stressniveau ermitteln. Bei den meisten Konkurrenzmodellen werden all diese Werte separat erfasst. Deshalb schätze ich, dass bei der Amazfit Balance der gesamte Prozess einfacher ist. Die gemessenen Ergebnisse sind übersichtlich aufbereitet und entsprechen mit Ausnahme kleiner Abweichungen der Realität.
Herzfrequenz, Stress und Blutsauerstoff kann die Smartwatch auch kontinuierlich in verschiedenen Intervallen überwachen. Mindestens jedoch jede Minute, was hinsichtlich der Genauigkeit nicht optimal ist. Ich denke, dass bei einem so guten Batteriemanagement die Uhr auch sekundengenaue Messungen verdient hätte.
Tagesziele
Die Smartwatch bietet mehrere Tagesziele, die den Benutzer in Bewegung halten sollen. Die Grundlage bilden Schritte, Fettverbrennungszeit und die Anzahl der Stunden, die durch Stehen oder Bewegung unterbrochen wurden. Anstelle der Schritte können Sie auch verbrannte Kalorien als Hauptziel wählen. Die Zielwerte können direkt an der Uhr angepasst werden, und jede Zielerreichung wird mit einer kleinen motivierenden Gratulation samt Abzeichen belohnt.
Darüber hinaus steht Ihnen der PAI-Wert (Personal Activity Intelligence) zur Verfügung. Dieser Wert wird auf Basis der Dauer von Aktivitäten niedriger, mittlerer und hoher Intensität berechnet. Ihr Ziel ist es, täglich einen Wert von 100 zu erreichen. Ich habe die Uhr in einer Phase getestet, in der ich weniger aktiv war. Trotz regelmäßiger Läufe ist es mir leider nicht einmal gelungen, den Wert von 100 zu erreichen.
Schlafüberwachung
Wenn Sie die Smartwatch auch während des Schlafens tragen, erhalten Sie eine Analyse, die Ihnen dabei helfen kann, Ihre Schlafgewohnheiten zu verbessern. Ich habe sie selbst regelmäßig zur Schlafüberwachung verwendet und bewerte die Genauigkeit der Einschlaf- und Aufwachzeiten positiv.
Direkt auf der Smartwatch können Sie Details wie die Dauer der einzelnen Schlafphasen oder den Verlauf der Herzfrequenz während der Nacht einsehen. In der App finden Sie weitere wichtige Metriken einschließlich kurzer Kommentare mit Empfehlungen, welche Aspekte des Schlafes verbessert werden können.
Bei der Schlafüberwachung hatte ich nur in einer Situation Probleme, als mein Schlaf am frühen Morgen durch eine zweistündige Pause wegen einer Fahrt zum Flughafen unterbrochen wurde. Nach meiner Rückkehr legte ich mich wieder hin und schlief weitere drei Stunden. Die Amazfit Balance hat diese zweite Phase überhaupt nicht als Schlaf oder Nickerchen erfasst, was mich etwas enttäuscht hat. Andererseits hat mir der smart ring Amazfit Helio Ring neun Stunden Schlaf mit einer zweistündigen Pause während der Fahrt zum Flughafen und zurück zugeschrieben.
Körperzusammensetzungsmessung
Für die Messung der Körperzusammensetzung verwendet die Smartwatch die Bioimpedanzmethode. Vereinfacht gesagt wird dabei der elektrische Widerstand im Körper gemessen. Da verschiedene Gewebe unterschiedliche elektrische Widerstände aufweisen, können deren prozentuale Anteile ermittelt werden.
Bei wiederholten Messungen waren meine Werte relativ konstant. Da ich seit längerer Zeit das gleiche Gewicht halte und sich meine Muskelmasse nicht wesentlich verändert, waren die Ergebnisse für mich zufriedenstellend.
Fazit – Für wen ist die Amazfit Balance Smartwatch geeignet?
Die Amazfit Balance empfehle ich jedem, der einen Kompromiss zwischen Lifestyle- und Sport-Smartwatch sucht. Gleichzeitig spricht sie diejenigen an, die nicht viel Geld für Qualität ausgeben möchten. Die Smartwatch bietet nämlich zu einem günstigen Preis eine solide Verarbeitungsqualität, eine umfangreiche Auswahl an Sportfunktionen und ein ordentliches Arsenal an smarten Features.
Sportler können sich auf tägliche Trainingspläne, eine präzise Routenaufzeichnung mittels Dual-Band-GPS, Navigation mit topografischen Karten und fortgeschrittene Trainingsmetriken freuen. Bei den Lifestyle-Funktionen sind Anrufspiegelung, kontaktloses Bezahlen und KI-gestützte Smart-Antworten auf Nachrichten erwähnenswert.
Wo die Smartwatch jedoch eindeutig hinterherhinkt, ist das Angebot an Drittanbieter-Apps. Man kann weder Spotify noch YouTube Music auf die Uhr herunterladen. Auch störte mich die Kartennavigation, die nur über physische und Touch-Tasten möglich ist. Die intuitive Bedienung wie bei einem Smartphone oder einer Wear OS-Smartwatch hat mir gefehlt.
Test: Amazfit Balance Smartwatch
-
Verarbeitungsqualität
-
Batterie
-
Betriebssystem
-
Kompatibilität
-
Preis-Leistungs-Verhältnis
Preiswerte Smartwatch mit präziser Herzfrequenzmessung und umfangreichen Funktionen
Die Amazfit Balance hat mich auf den ersten Blick durch die Kombination aus elegantem Aluminiumgehäuse und sportlichem Nylonarmband überzeugt. Auch wenn die Smartwatch durch ihre Materialien eher preisgünstig wirkt, verbirgt sich in ihrem Gehäuse ein sehr gut ausgestattetes System mit einer ganzen Bandbreite an Sport-, Gesundheits- und Smart-Funktionen. Wie schlägt sich die Smartwatch im Vergleich zur Konkurrenz?
Pros
- Hochwertige Verarbeitung
- Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Großes Display
- Hervorragende Akkulaufzeit
- Präzises GPS
- Navigation und Offline-Karten
- Kontaktloses Bezahlen
Cons
- Keine Unterstützung für Streaming-Dienste
- Das Nylonarmband passt nicht jedem
- Eingeschränktes Angebot an Drittanbieter-Apps
- Weniger intuitive Kartennavigation